Beweglich bleiben im Alter trotz zunehmender körperlicher Immobilität

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Senioren im Alltag

Es liegt in der Natur, dass die menschliche Mobilität mit zunehmendem Alter stetig abnimmt. Dabei zieht die körperliche Immobilität manchmal eine geistige und soziale Unbeweglichkeit nach sich. Man selbst hat jedoch vor und mit zunehmendem Alter Einfluss auf die Ausmaße seiner eigenen Beweglichkeit. Präventive und rehabilitative Maßnahmen erlauben ein weitgehend selbstbestimmtes Leben bis ins hohe Alter. Dazu tragen auch seniorengerecht gestaltete Wohnungen bei, eingerichtet für Menschen mit abnehmender Mobilität. Verlust von Beweglichkeit wirkt sich in allen Bereichen der Wohnung aus, besonders stark jedoch in Treppenhaus, Küche oder Bad.

Mobilitätsverlust macht unselbstständig

Gründe für die Immobilität sind unter anderem Erkrankungen des Bewegungsapparates wie Osteoporose (Knochenschwund) oder rheumatoide Arthritis, eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Gelenke. Neurologische Ursachen finden sich möglicherweise bei der Poliomyelitis, einer Infektionskrankheit, die das zentrale Nervensystem (ZNS) befällt. Traumata, also schwere, körperliche Verletzungen als Folge von Unfällen zum Beispiel, wirken sich nicht nur körperlich aus. Sie führen über ihre psychischen Auswirkungen auch zu Immobilität. Die Folgen davon lauten: Verlust von Mobilität macht abhängig von der Hilfe anderer Menschen. Ob Geh- oder Sehbehinderung, Verlust der Feinmotorik in Händen und Fingern oder Gehöreinschränkung: Alles führt dazu, dass ein Mensch seinen Lebensalltag nicht mehr alleine bewältigen kann. Er benötigt Unterstützung bei der Körperpflege, bei den Mahlzeiten und dabei, mit anderen Menschen in sozialen Kontakt zu treten. Der Wunsch eines jeden Menschen aber ist es, so lange wie möglich und so weitgehend wie möglich sein Leben ohne fremde Hilfe zu bestreiten.

Bewegungsverlust hat Folgen

Hüftfrakturen nach Stürzen oder künstliche Hüften als Antwort auf körperlichen Verschleiß ziehen Schonhaltung, Bewegungsvermeidung und damit weitere Folgen nach sich. Immobilität führt zu Hauterkrankungen wie Druckgeschwüren oder Thrombosengefahr, weil Herz und Kreislauf, Atmung und Lunge nicht mehr gefordert sind. Mangelnde Bewegung bewirkt Appetitlosigkeit, Verdauungsprobleme, Muskelschwund und als Folge vom Letzterem Sturzgefahr. Das führt in der Konsequenz auch zu psychischen Folgen: Sozialer Rückzug, Isolation, Verlust der Selbstachtung, Apathie und sogar Depression. Gegenmittel bilden neben altersgerechtem Sport sowie physio- und ergotherapeutischen Maßnahmen auch altersgerechte Hilfen im Alltag.

Hilfsmittel erhalten die Souveränität

Wer als Gehbehinderter in einer Wohnung mit mehreren Etagen lebt, dem ist ein Treppenlift eine große Hilfe zur Erleichterung des Alltags. Er kostet je nach örtlichen Gegebenheiten und der Art des Lifts zwischen 4.000 und 15.000 Euro. Der Preis ist unter anderem abhängig davon, ob die Treppe gerade oder in einer Kurve verläuft – in der geraden Variante ist der Treppenlift preiswerter. Im Badezimmer bildet eine Liegebadewanne mit aufklappbarer Einstiegstür großen Komfort. Der Wannenboden besitzt eine rollstuhlgerechte Höhe zum bequemen Ein- und Aussteigen. Sie kostet rund 4.500 Euro. Eine behindertengerechte Dusche ist preiswerter: Den Duschhandlauf gibt es ab etwa 400 Euro, einen fest montierten Duschsitz ab etwa 380 Euro. Der Einbau einer komplett eingerichteten behindertengerechten Küche ist ab knapp 10.000 Euro möglich. Sie besitzt dann unterfahrbare und bedarfsgerechte Elemente. Ein „Paternosterschrank“ ist ab knapp 6.000 Euro erhältlich. Ein Pflegebett mit Aufstehfunktion sowie der Möglichkeit, die Liegefläche manuell zu drehen, gibt es ab knapp 4.000 Euro. Doch es sind auch die kleinen Dinge im Alltag, die Behinderten das Leben erleichtern. Besonders die Unterstützung von Freunden und Familie stellt eine der größten und dankbarsten Hilfen dar.

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