Wenn Nadelstiche die Heilung fördern: Akupunktur

Fernöstliche Heil- und Behandlungsmethoden halten immer mehr in westlichen Kreisen Einzug. Neben Ayurveda aus Indien ist vor allem die Akupunktur aus China gefragt. Von der Linderung bis zur Beseitigung diverser Gesundheitsbeschwerden erhofft man sich von der traditionellen chinesischen Medizin viel.

Wie funktioniert Akupunktur?

Bereits rund zweitausend Jahre vor Christi Geburt wurde die Akupunktur das erste Mal schriftlich erwähnt. Um 200 gab es erstmals ausführliche Werke zum Thema zu lesen, in denen die Punkte für die Nadelbehandlung, Techniken und Auswirkungen erläutert wurden. Interessanterweise hat sich im Laufe der Zeit nicht viel verändert. Nach wie vor basiert die Therapie auf feinen Nadeln, die in bestimmte der zwischen 400 und 1.000 Energiepunkte des Körpers eingestochen werden. Der Hintergrund der Akupunkturbehandlung ist der Glaube an eine Lebensenergie, deren Balance sich auf die geistige, seelische und körperliche Gesundheit auswirkt. Ist dieses Gleichgewicht des „Qi“ gestört, soll es durch die Nadelbehandlung an der richtigen Stelle der Energiemeridiane wiederhergestellt werden. Der Einstich wirkt als Stimulation zur Selbstheilung oder zumindest zu einer Unterdrückung der Schmerzweiterleitung an das Gehirn. Differenziert wird u. a. zwischen der Ohr- und der Körper-Akupunktur. Bei Ersterer spiegeln bestimmte Orte am Ohr in einem Mikro-Punktesystem die jeweiligen Zonen, Organe und Meridiane des gesamten Körpers wider.

Für eine Akupunkturbehandlung sind in der Regel nach der Voruntersuchung mehrere Sitzungen vonnöten, die sich über höchstens eine halbe Stunde hinziehen. Die vorgesehenen Einstichstellen werden vor dem Einstechen der hauchdünnen Nadeln ein wenig massiert. Der Patient liegt oder sitzt während der Anwendung möglichst entspannt. Es gibt verschiedene Nadelgrößen, Materialien (wie Stahl oder Silber) sowie Einstechmethoden.

Was muss man beachten?

Da die Einstiche sehr fein sind, kommt es nicht zu Blutungen, und auch Schmerzen sind bei der Akupunktur so gut wie ausgeschlossen. Nebenwirkungen treten nur in überaus geringen Fällen auf. Bei manchen Anwendungsgebieten lassen sich große Fortschritte bei der Heilung feststellen: Für unter chronischen Schmerzen leidende Patienten – speziell bei Kopfschmerzen und Migräne, Rückenschmerzen, Bewegungsschmerzen, Arthrose in der Hüfte oder den Knien – mag die Akupunktur mehr Nutzen bringen als die westliche Medizin. Einige werden vollkommen schmerz- und symptomfrei, andere erhalten Linderung. Bei Allergien, Magen-Darm-Störungen, Hauterkrankungen, Menstruationsbeschwerden und sogar psychosomatisch bedingten Erkrankungen ist die chinesische Heilpraktik per Nadelstich eine geeignete Option mit guten Erfolgschancen. Man sollte sich jedoch dessen bewusst sein, dass jeder Mensch anders auf die Behandlung per Akupunktur anspricht und es gewisse störende Faktoren gibt. Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen die Verfahren entweder gar nicht oder nur in bestimmten Fällen wie bei einer Schmerztherapie für die Lendenwirbelsäule.

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