Gefahr durch neue Mückenarten?

Die Temperaturen steigen und sie schwirren wieder umher: Mücken. Was früher nur lästig war, kann neuerdings sogar gefährlich werden, denn neue Mückenarten bringen hierzulande bislang unbekannte Krankheiten mit sich. Durch den Klimawandel mit milden Wintern und heissen, feuchten Sommern sowie durch die gestiegene Anzahl von Fernreisen und internationalem Handel, kommen fremde Mückearten ins Land und verbreiten sich hier. Wenn man sich die Plagegeister heute genauer ansieht, wird man feststellen, dass sie oft größer sind als früher und die Stiche schmerzhafter. Und mit jedem Stich können Krankheiten übertragen werden.

Asiatische Buschmücke & Co. – welche Krankheiten bringen sie mit?

Vorwiegend zwei exotische Mückenarten haben sich bis nach Deutschland ausgebreitet – die Asiatische Buschmücke und die Asiatische Tigermücke. Die Buschmücke ist hauptsächlich im Westen Deutschlands bereits heimisch geworden. Sie kann das West-Nil-Fieber übertragen, welches im schlimmsten Fall zu Hirnhautentzündungen führen kann. Die aggressivere schwarz-weiß gestreifte Tigermücke wurde bereits in Süddeutschland nachgewiesen. Sie überträgt u.a. den gefährlichen Zika-Virus sowie das Dengue- und Chikungunya-Fieber. Beide Krankheiten gehen mit hohem Fieber und Gelenkschmerzen einher, in seltenen Fällen, bei Menschen mit schwachem Immunsystem, können sie auch tödlich enden. Zudem ist das exotische Gift neuer Mückenarten für unsere Haut ungewohnt und die Stiche daher schmerzhafter. Aber nicht nur exotische, auch heimische Mücken könnten in Zukunft nie dagewesene Krankheiten übertragen, da bei wärmeren Temperaturen die Entstehung neuer Virenarten möglich wäre. Von unserer gemeinen Hausmücke werden zum Beispiel das Sindbis- oder das Tahyna-Virus übertragen. Die leichten Symptome einer Infektion werden aber oft mit einer Sommergrippe verwechselt und somit nicht immer eindeutig indentifiziert.

Was kann man dagegen tun?

Bisher gab es in Deutschland – im Gegensatz zu einigen südeuropäischen Ländern – noch keine Infektionen durch exotische Mückenarten. Nicht jede Mücke trägt einen Virus in sich. Zunächst muss die Mücke einen Infizierten stechen und dann lang genug leben, damit sich der Erreger vermehren und danach weiter übertragen werden kann. Man muss also nicht gleich in Panik verfallen. Im besten Fall unternimmt man jeden Versuch, um einen Stich zu vermeiden. Tipps zum Schutz vor Mücken gibt es zahlreiche. Mückengitter an den Fenstern, lange helle Kleidung, Insektenschutzmittel, Duftkerzen, Mückenpiepser oder bestimmte Pflanzen sollen die Plagegeister fernhalten. Idealerweise verhindert man von Vornherein deren Ausbreitung. Sie legen zum Beispiel ihre Eier gern in stehenden Gewässern wie kleinen Pfützen oder Regentonnen ab. Dagegen gibt es Tabletten mit dem biologischen Insektizid Bti für den Hausgebrauch. Auch durch regelmäßiges Auswechseln des Wassers in der Tonne oder notfalls deren Trockenlegung kann man einer Ausbreitung entgegenwirken.

Außerdem kann jeder dabei helfen, neue Mückenarten in Deutschland aufzuspüren und damit die Forschung unterstützen, indem er die Mücken einfängt und an das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung verschickt. In einem Mückenatlas werden diese von Wissenschaftlern erfasst und kategorisiert. Der Mückeatlas gibt somit eine Übersicht über die Verbreitung sämtlicher Mückenarten in Deutschland. Wir wünschen eine erfolgreiche Jagd!

 

Bildquelle: tiger-mosquito-49141_640© WikiImages – Pixabay.com

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